Montag, 8. Mai 2006

Schnellgemüse

carotte

"die schnellste Karotte der Welt"

Sonntag, 7. Mai 2006

für Carissima

index4

Freitag, 5. Mai 2006

Kaninchenbau

Und während sie verwundert ist, dass er ihre Gedanken zu lesen scheint, wächst der Kaninchenbau ins Unermessliche. Er lächelt und sagt ihr, dass er ihr ansieht, wie gerne sie in diesen fallen würde. Sie errötet nicht einfach, sie ist stark. Es blitzt nur kurz in ihren Augen. Sie weiß es noch nicht, aber der erste Fuß steht bereits im Halbschatten des Kaninchenbaus...

Der ganze Text von Julian ist hier zu lesen:
Dominanz

Zwang

Sich einem Zwange zu fügen ist etwas anderes, als über diesen Zwang erfreut zu sein.

(Gedanken der Lygia, Quo Vadis)nip15

Donnerstag, 4. Mai 2006

Hunger

Lust:
wenn man isst;
und wenn man hungert.

Essen:
erfuellet meist nur den Magen,
und macht das Wollen traege.

Hunger:
erfuellet jede Zelle des Koerpers,
inspirirt jede Form des Wollens.

So sei denn die Kunst:
sich nicht nur vom Essen,
sondern auch vom Hunger
zu ernaehren.

Autor: "Sinnflut"

der gute Rilke, wie recht er doch hat:

"...doch alles, was uns anrührt, dich und mich, nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich, der aus zwei Saiten eine Stimme zieht."

Montag, 1. Mai 2006

Seelenküsse

Ja, der Kuss, die Küsse, das Küssen – so einfach, so wesentlich (und doch so tragisch, wenn jemand den Zugang dazu nicht fand).

Ein Kuss – in der distanziertesten Form ist es der Handkuss, das Berühren der Hand des Gegenübers mit den Lippen – und auch das nur in der angedeuteten Form. Und trotzdem – wie viel „Informationen“ wechseln dabei zwischen den Menschen?

Wer empfindsame Hände hat, spürt den Griff, der die Hand zum Mund des anderen führt. Ist dieser Griff fordernd, ist er bittend, ist er ein sanftes Führen, lässt dieser Griff genügend Platz, auf dass der Führende ein eventuelles Widerstreben noch verspüren und respektieren kann?

Die Begegnung von Handrücken und Lippen – auch wenn sie sich nicht berühren, so ist für empfindsame Menschen doch das Energiefeld spürbar, dass hier entsteht. Berühren sich Mund und Hand, so wird trotz aller Sicherung – nämlich der nach aussen schützende Handrücken – erfassbar, welcher Natur die Lippen des anderen sind. Sind es Lippen, die unpersönlich keinen herzlichen Kontakt zulassen? Sind es Lippen, die fordernd verlangen? Oder sind es Lippen, mit denen der Küssende seine Innigkeit anbietet, ohne diese aufzudrängen?

Vielfältig die Art dieser Berührung – und auch ein erstes Angebot des Abtastens. Die Hand spürt, ob es harte, verschlossene Lippen sind; ob es weiche und offene Lippen sind oder ob es eine nichts sagende Schlabbrigkeit ist, die die Profillosigkeit des Küssenden offenbart.

Ja, unsere Lippen.

Übergang von aussen nach innen. Pforte und Schwelle der Sinnlichkeit. Sie prüfen, was von aussen nach innen gelangen darf. Sie trennen die trockene Oberfläche unseres Gesichts von der Feuchte des Mundes. Sie tasten in Sekundenschnelle ab, was wir in uns aufnehmen. Sie verschliessen den Mund und schützen ihn vor Aufnahme des Ungewollten.

Übergang auch von innen nach aussen. Unsere Lippen als Teil unserer Mimik, als Teil unserer wortlosen Kommunikation. Mal schmal wie ein Messer, mal voll wie eine reife Frucht. Sie sind auch ein Signalgeber unserer ungewollten Kommunikation – blutleer in unangenehmen Situationen und voller Fülle in der Erregung.

Führe deine Finger zu deinem Kinn. Spürst du die „aussen-aussen“-Berührung? Nun, so fahre etwas mit deinen Fingern nach oben – die „aussen-aussen“-Berührung intensiviert sich. Bald berührt der Finger den äussersten Rand der unteren Lippe. Nun beginnt die Lippe die Oberfläche der Fingerkuppe zu verspüren – eine Vielfalt des Spürens, die der Haut auf dem Kinn versagt war. Und auch die Fingerkuppe erspürt eine Differenzierung, die das Kinn nicht offenbarte.

Du hast deinen Finger auf der Lippe liegen und spürst sowohl deren äussere Haut als auch die Beschaffenheit des Gewebes unter dieser Haut. (Du hast dieses nur gelesen und deinen Finger nicht an dein Kinn geführt? So geh zum vorangehenden Absatz zurück und probiere es – es schaut dir niemand dabei zu und du machst es auch nur für dich.) Fahre mit deinem Finger auf der Unterlippe von rechts nach links und von links nach rechts – du spürst die sanften Unebenheiten von Lippe und Fingerkuppe, die aneinander reiben, du spürst die Zärtlichkeiten, die da hin und hergehen.

(Und welch Wunder der menschlichen Vorstellungskraft: Du bist die, die dieser Berührung die Empfindung geben kann, dass es nicht dein, sonder mein Finger ist, der über deine Lippe streicht. Erschrick nicht, wenn Du plötzlich merkst, dass es mehr Nähe ist, als du eigentlich zulassen willst. Überlasse es deinem Bauch, wie viel Nähe eines Fremden er zulassen will. Du bist in guten Händen und es besteht kein Grund zur Sorge.)

Ja, diese Unterlippe, auf der dein Finger sich bewegt. Welch seltsamer Übergang auf dieser selben Lippe von jenem Bereich, der unbefeuchtet sich der Aussenwelt entgegenstreckt zu jenem Bereich, der mit der Feuchtigkeit deines Mundes benetzt ist. Das selbe Stück Haut und doch unterscheiden sich Welten von diesen Bereichen. Und die Grenze ist flexibel – ein weiteres Benetzen durch deine Zunge erweitert jene intimere Zone und ein Trocknen verkleinert sie. Dieselbe Stelle – nur durch die Benetzung in ihrer Sensibilität um viele Oktaven erhöht!

Zwei, drei Finger legen sich auf die Unterlippe, ziehen sie wenige Millimeter hinunter und drängen sanft in Richtung deines Mundes. Und schon wird aus dem blossen Kontakt, wird aus der blossen Berührung eine Handlung, die viel mehr ist. Das „Aussen“ dringt in das „Innere“ ein, aktive Interaktion entsteht. Willst du es zulassen, willst du es Abwehren? Jetzt sind Entscheidungen gefragt. Und möglicherweise erweitert sich die Entscheidung – das „Innen“ nimmt die Oberlippe zu Hilfe, um jene Finger zu erfassen, sie näher zu ziehen, sie weiter zu deinem „Inneren“ zu führen. Nun sind es die Lippen, die die Federführung übernehmen – aus dem vorherigen Ertasten entsteht ein gegenseitiges Nehmen und Geben, eine neue Dimension eröffnet sich...

Das alles „nur“ in der Berührung von Finger und Lippe.

Wie erst in der Berührung von Lippe zu Lippe?
Das geht nicht so einfach - hier ist eine grosse Vorleistung nötig. Wir müssen es uns erst gestatten, jenen Distanzbereich von ungefähr vierzig Zentimetern für das Gegenüber zu öffnen, den wir im allgemeinen nur unseren Allernächsten erlauben.

Ja, der schnelle begrüssende Wangenkuss – auch zwischen Menschen statthaft, die nicht durch Verwandtschaft oder tiefe Freundschaft miteinander verbunden sind. Von ihm soll hier nicht die Rede sein.

Nein, die Rede sei vom Kuss, mit dem wir uns in Zärtlichkeit begegnen. Zwei Lippenpaare, die sich in Vertrautheit begegnen.

Lippen, die sich offenbaren, die sowohl geben als auch nehmen. Weichheit gepaart mit Hingabe, Empfindsamkeit gepaart mit dem Zugehen auf den anderen.

Wieder der Beginn mit dem gegenseitigen Berührung des „Aussens“ mit dem „Aussen“ - die Berührung der nicht mit Feuchtigkeit benetzten Aussenseiten unserer Lippen.

Ein Berühren, ein Innehalten, ein Empfinden, ein gegenseitiges Einschätzen unsere Befindlichkeiten. Und wenn unser Gefühl unsere gegenseitigen Absichten bestätigt, so wagen wir es, die Berührung zu intensivieren. Eine Lippe des Gegenübers sanft zwischen die eigenen Lippen nehmen, sanft zu ziehen oder die eigene Lippe dem anderen entgegen zu geben.

Und irgendwann – je nach Grad der Vertrautheit - auch das gegenseitige Gestatten, die benetzten, inneren Teile unserer Lippen miteinander zu berühren. Nicht nur das gegenseitige Gestatten, sondern auch die gegenseitige Begierde, jene intimen Stellen des Gegenübers zu erobern, zu berühren, sich ihnen hinzugeben.

Begegnung, Vertrautheit, Verlangen, Begierde, Hingabe. All dieses ohne ein gesprochenes Wort. Ja, ohne ein gesprochenes Wort. Und dieses Nicht-Sprechen und doch gegenseitig Verstehen gibt dem einen Organ, dass so essentiell für unser Sprechen ist, weitere Möglichkeiten. Unsere Zungen, die keine Vokale und Konsonanten mehr bilden müssen, sind frei, um ihrerseits mit sich und den Lippen in Berührung zu treten.

Aus der Bewegung von „Innen“ nach „Aussen“, dem Sprechen, wird eine Bewegung von „Aussen“ nach „Innen“ - es entsteht eine Bewegung des gegenseitigen Aufnehmens.

Begegnung, Vertrautheit, Verlangen, Begierde, Hingabe. Was davon wir zulassen, entsteht innerhalb dieses Küssens. Die Begegnung haben wir uns gestattet, was aus ihr wird, kann niemand vorhersagen. Wie sagte Blaise Pascal so treffend? „Le coeur a ses raisons que la raison ne connaît point“

Ein blosser Kuss – und so viele Welten sind in ihm verborgen...

Im Kuss entkleiden wir uns, ohne unsere Kleider abzulegen. Im Kuss erfahren wir unsere Bereitschaft, unsere schon bestehende Nähe zu verdichten.

Beim Backen hilft kein Beten...

...den Laib den musst du kneten! (1. Zim 3,14)

Ein wohlfeiles Motto, welches nicht nur die Bäcker und Bäckerinnen unter uns durch die Küche des Lebens führt.
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